„Das ist verboten“ … Klar! Jeder, der seine Kamera an einem orientalischen Grenzübergang zückt, macht sich strafbar. Und als braver Deutscher hält man sich ja an die Spielregeln, oder?
Gesetze sollen in der Theorie das große Ganze im Auge behalten … den öffentlichen Frieden sichern … und die Bürger davon abhalten, sich gegenseitig die Birne einzuhauen.
Tatort Yayladah, Südwest-Türkei. Grenzübergang ins Bürgerkriegsland Syrien. Vier Mal versucht es der Billy mit der Einreise – ein Visum hat er ja. Doch die syrische Polizei will keinen „Wander-Billy“ zwischen den Fronten.
„Wenn Du in zehn Minuten nicht verschwunden bist, wirst Du unser Gefängnis kennenlernen“, so der oberkommandierende Syrer. „Und außerdem wird Dich das Feuer fressen!“ Feuer? Kaum zu glauben: Um „die Terroristen“ auszuräuchern wird das Grenzgebiet in Brand gesteckt. Innerhalb weniger Augenblicke steht der trockene Wald lichterloh in Flammen. Im letzten Moment – die Flucht zurück zu den Türken.
Dort gibt es den nächsten Ärger mit einem 180-prozentigen Staatsmann … doch im Chaos kann er sich nicht mehr durchsetzen … Schnell sind die Fotos gemacht!
Jetzt ist es das Militär, das sich für den „Wander-Billy“ interessiert. Toll, endlich mal eine Nacht im türkischen Knast … doch weit gefehlt. Statt einer saftigen Standpauke gibt es ein Lob von Oberst Otan Kurban persönlich!
Billys Augenzeugen-Bericht und die Fotos können endlich eines beweisen: Die syrische Staatsmacht, Hüter des Gesetzes, legt Waldbrände. Und „Gesetzesbrecher“ Billy ist plötzlich der Gute!
So relativ kann manchmal die Wirklichkeit auf dieser Erde sein: Was eben noch verboten, ist plötzlich schnell geboten!