Exklusiv-Report : „Der Geheimwahn von Potsdam, eine Verschwörungstheorie der Medien“

Von Martin Sellner (35), Philosoph, Buch-Autor und Chef-Aktivist der „Identitären Bewegung“ Österreich (IBÖ) am 10. März 2024

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Alle reden über ihn – aber nur wenige mit ihm: Martin Sellner aus Österreich, studierter Philosoph, intellektueller Heimat-Aktivist und erfolgreicher Kommentator der freien Medien. Anfang des Jahres trat das u. a. von George Soros, der Ampel-Regierung und mehreren Konzernen finanzierte „Recherche-Netzwerk Correctiv“ eine Medienkampagne gegen den jungen Mann – der selbst mit einer US-Amerikanerin verheiratet ist – los, weil er bei einer Privat-Konferenz in Potsdam – gekommen waren Mitglieder von CDU, AfD, Werteunion und Parteilose – einen Vortrag zur Migrationspolitik gehalten hatte. „Correctiv“ und die aufgebrachte Medien-Zunft warfen anschließend mit Nazi-Begriffen um sich. Wer aber ist dieser Mann, der von der Bundesregierung gemeinsam mit den großen Medien-Häusern und linken Interessengruppen aus dem In- und Ausland so vehement bekämpft wird? Da er während meiner politischen Haft in Venezuela 2018/19 öffentlich für meine Freilassung eintrat und „die Qualitätsmedien“ unter Zugzwang setzte, habe ich einen persönlichen Draht. So konnte ich ihn nun darum bitten, sich Euch persönlich vorzustellen – und auf die öffentlich erhobenen Vorwürfe und die wahren Hintergründe einzugehen.

Billy Six

Martin Sellner – hier gemeinsam mit seiner heutigen Ehefrau Brittany Pettibone – setzte sich in mehreren Videos für meine Freilassung ein . . .
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. . . doch sie alle wurden von „YouTube“ gelöscht.

Geht es Ihnen auch so? Seit dem 10. Januar 2024 fühlte ich mich oft, als wäre ich im falschen Film. In Echtzeit erlebten wir vor unseren Augen, wie eine zu Beginn noch kleine Lüge zu einer monströsen Größe heranwuchs: Die Geschichte der „Protokolle der Weisen von Potsdam“ ist eine der erfolgreichsten linken Verschwörungstheorien der letzten Jahre. Sie war die bisher schärfste und brutalste Kampagne gegen die AfD und das patriotische Vorfeld. Im Folgenden will ich ihre Wirkungsweise analysieren und zeigen, aus welchem entscheidenden Grund sie dennoch nach hinten losging.Worum ging es in Potsdam wirklich? Es handelte sich um ein Treffen der sogenannten „Düsseldorfer Runde“ – einen Kreis aus konservativen Unternehmern, die regelmäßig Politiker, Journalisten, Juristen und auch „kontroverse Autoren“ wie mich zum zwangslosen Gedanken-Austausch einladen. Ich sprach dort über mein jüngstes Buch. In den Vorträgen der anderen Redner ging es um völlig andere Themen: Die Problematik der Briefwahl, eine landespolitische Kampagne der AfD Sachsen-Anhalt und Aufklärung über Linksextremismus.

Die mediale Geschichte über den angeblichen „Geheimplan“ von Potsdam weist alle wesentlichen Elemente einer sogenannten „Verschwörungstheorie“ auf. Dazu rufe ich die Essener/Berliner NGO „Correctiv“ selbst in den Zeugenstand: In einem Artikel vom 28. Juni 2021 erklärten auf der eigenen Netzseite „Experten“ über diesen Begriff, dass er „eine Annahme darüber“ sei, „dass als mächtig wahrgenommene Einzelpersonen oder eine Gruppe von Menschen wichtige Ereignisse in der Welt beeinflussen und damit der Bevölkerung gezielt schaden, während sie diese über ihre Ziele im Dunklen lassen.“ Und weiter: „Man erschafft mit einem Feind das absolut Böse, das Satanische, und in dem Moment hat man psychologisch die Möglichkeit, sich als das absolut Gute darzustellen.“ Statt die Ideen der Gegner zu widerlegen, habe man nun „konkrete Verschwörer, gegen die man sich zur Wehr setzen kann“. Ein einfaches Prinzip also: Man verpacke komplexe Themen in eine einfache, möglichst schreierische und plumpe Geschichte, mit grell gezeichneten Figuren. Das „Correctiv“ nutzte jetzt seine eigene Analyse als Anleitung zur gut verkauften Verschwörungserzählung von Potsdam.

In einem simpel gestrickten „Agenten-Krimi“ wurden zwei entscheidende Irreführungen verbreitet: Erstens wird behauptet, es habe sich um eine „geheime“ Konferenz mit wichtigen Vertretern gehandelt, deren Ziel die Ausarbeitung eines „Masterplans“ gewesen wäre. Zweitens wird aus völlig harmlosen und legitimen Diskussionsbeiträgen die „Vertreibung von Millionen“ konstruiert. Geschickt überlässt das „Correctiv“ den herrschenden Medien-Häusern die Popularisierung des ansonsten wenig beachteten „Berichts“. Millionenfach wiederholen diese die Lügen und schmücken sie mit Wörtern wie „Wannseekonferenz“, „Madagaskarplan“, „Konzentrationslager“ und „Massendeportation“ aus – furchtbare Begriffe aus der Zeit des National-Sozialismus. Auch die internationale Presse greift es unreflektiert auf. So laut und so groß wird die Lüge, dass sogar Frankreichs Marine Le Pen, die Fraktions-Chefin des „Rassemblement National“ in der Nationalversammlung, darauf hereinfällt und sich am 25. Januar davon distanziert. Selbstverständlich bedeutet das auf einmal überall bekannte Wort „Remigration“ nicht die Abschiebung von Staatsbürgern, wie es einflussreiche Medien behaupten. Es geht um illegale Einwanderer – und ihre Abschiebung ist sogar nur ein kleiner Aspekt einer umfassenden Remigrationspolitik, die Heimkehr-Anreize, Hilfe vor Ort und eine Leitkultur umfasst. Es braucht dabei auch einen Anpassungsdruck auf Zuwanderer und die Beseitigung aller Anziehungsfaktoren. Dies führt dann erwiesenermaßen bereits zu freiwilligen Abwanderungen, wie die Einführung einer „Geldkarte“ für Asylanten in Thüringen gezeigt hat. „Kein Bargeld mehr: Erste Flüchtlinge verlassen das Land“, titelte dazu etwa „Tichys Einblick“. Mein Ideen-Konzept einer Remigrationspolitik besteht aus einer umfassenden Reform des Asyl- und Staatsbürgerschaftsrechts. Das Asyl-Recht sollte es meiner Meinung nach auch nur noch auf Zeit geben. Eingebürgert werden sollten auch nur jene, die sich mit dem Land identifizieren und zum Gemeinwohl beitragen. Gleichzeitig plädiere ich stark für Hilfe vor Ort, in den Herkunftsländern. Dort müssen Perspektiven geschaffen werden.

Die verbalen Einlassungen von SPD-Kanzler Scholz vom Oktober 2023 gegenüber dem Relotius-„Spiegel“ waren dazu nicht minder radikal – Zitat: „Wir müssen endlich im großen Stil abschieben.“ Nicht zu vergessen Angela Merkels Versprechen aus dem Jahre 2015, alle „Gäste“ würden in ihre Heimatländer zurückkehren, sobald die Kriege vor Ort beendet seien.

Der Kulturwissenschaftler Felix Perrefort vom Magazin „NIUS“, dem neuen Medienprojekt von Ex-„BILD“-Redakteur Julian Reichelt, schrieb nun anlässlich des jüngsten Medien-Spuks: „Wer den Text [von Correctiv] mit Verstand liest, kann sich also denken, was Correctiv abgezogen, ja verbrochen hat. Seine Rechercheure kamen nach der Konferenz mit leeren Händen zurück. Die Chefredaktion entschied sich aber dazu, mit Hilfe von Effekthascherei (heimlich geschossene Fotos, Kartographie des Anwesens, Stimmungssätze wie ‚Auf den geparkten Autos im Hof sammelt sich Schnee‘) ein riesiges Lügenkonstrukt um diese Zitate herum hochzuziehen, indem diese nicht etwa nur frei, sondern falsch und illegitim ausgelegt sowie fälschend paraphrasiert wurden. Dieser – durchaus historische – Betrug gibt sich textimmanent zu erkennen, wird aber ignoriert, weil die Lüge gewollt und gebraucht wird. So läuft das hierzulande.“

Die Arbeitsweise von „Correctiv“ kann niemand besser beurteilen als der deutsche Kriegsreporter Billy Six, der bereits kurz nach Gründung dieses Medien-Organs 2013/14 in einer aufwändigen Recherche 2014-16 nachwies, dass Aussagen von Zeugen aus der Ukraine und den Niederlanden zum Abschuss der Passagiermaschine MH-17 bewusst ins Gegenteil verdreht worden waren, um die amerikanische Version dieses Blutbads zu bestätigen. „Correctiv“ erhielt dafür den „Grimme-Preis“ – während Six in einer organisierten Verleumdungskampagne der Medien fälschlich als Putins Agent dargestellt wurde, und wofür er später während seiner politischen Haft in Venezuela – totgeschwiegen vom Auswärtigen Amt und seiner Zunft – zu büßen hatte.


Die System-Medien bekämpfen Martin Sellner.

Die Lücken in der aktuellen „Correctiv“-Recherche werden so auch nur deshalb von den herrschenden Medien ignoriert, weil diese wieder mal perfekt in die politische Wetterlage passt. Indem die Lüge von angeblich besprochenen „Deportationen“ als blumiges Narrativ und als „Geheimplan“ verpackt werden, lässt sie sich besonders gut verbreiten. Marketing-Experten wissen das längst und nennen diese Technik „Storytelling“, Geschichten-Erzählerei. Das menschliche Gehirn merkt sich Geschichten 22mal besser als Fakten. Und was will man mit einer guten Geschichte am liebsten tun? Natürlich weitererzählen! Fakten zu propagieren ist schwer. Geschichten gehen dagegen von selbst viral. Schon die alten Römer wussten „Fama crescit eundo“, zu deutsch: „Das Gerücht wächst, indem es sich verbreitet“. Dieser Satz von Vergil wurde im „Geheimwahn“ um die Potsdam-Konferenz glänzend bestätigt. Je weiter sich die Geschichte verbreitet, desto dämonischer erscheinen ihre „Bösewichter“, desto unmenschlicher werden ihre sinistren „Pläne“ gezeichnet. Bald trat ein Effekt ein, den ich aus meiner aktivistischen Laufbahn selbst leidlich kenne: Die Repression rechtfertigt sich am Ende selbst.

Schon im Jahr 2019 hatten bei mir in kurzer Folge zwei Polizei-Razzien stattgefunden. Auslöser damals war ein schrecklicher Terroranschlag im weit entfernten Neuseeland. Der Attentäter hatte noch ein Jahr vor seiner blutigen Tat mehreren rechten Gruppen Geld gespendet. Darunter waren auch die „Identitäre Bewegung“ und ich. In seinem Manifest erklärte der Terrorist seine Handlung dann auch damit, dass er so möglichst viele Leute in seine verbrecherische Handlung mit hineinziehen wollte. Ich hatte mich – wie bei jeder Unterstützung – artig per E-Post bedankt, ohne zu wissen, wem ich da schrieb und was er ein Jahr später tun würde. Daraus drehte die Lückenpresse später aber eine „Verbindung des Christchurch-Terroristen nach Österreich“. Selbstverständlich war nichts, gar nichts dran. Es war eine bösartige Verleumdung! Die Ermittlungen wurden entsprechend eingestellt, die Razzien als rechtswidrig anerkannt und die zugrunde liegenden Durchsuchungsbeschlüsse aufgehoben. Doch für den durchschnittlichen Medienkonsumenten blieb ein bitterer Nachgeschmack: „Wenn es da eine Razzia gab, wird irgendetwas dahinterstecken. Denn ohne Grund macht ein Staat so etwas wohl nicht!“ Derselbe Effekt tritt nun fünf Jahre später rund um die Potsdam-Geschichte erneut ein: Distanzierungen, „Hunderttausende“ auf den Straßen und sogar ein mögliches „Einreiseverbot nach Deutschland“ gegen meine Person! Dieses habe ich mittlerweile auf die Probe gestellt. Es erwies sich als bloßer Theaterdonner – und so konnte ich problemlos auf einen Kaffee nach Passau fahren. „Bei so viel Aufregung muss es ja einen Grund geben“, denkt sich der Normalverbraucher jedoch – und gruselt sich vor „dem Geheimplan“.

Warum bekämpft mich das politmediale Kartell so vehement? Wie im Fall von Billy Six liegt es sicher auch daran, dass meine Tätigkeit als Journalist und Autor ihre Einheitsmeinung stört. Vor allem aber sehen sie in der „Identitären Bewegung“, die ich mitgegründet habe, eine große Gefahr. Eine patriotische Jugendbewegung, die nicht ins Klischee des „Nazis“ passt, hat ein großes Potential. Das wissen sie und davor haben sie Angst.

Wir haben es also mit einer perfekt inszenierten und kostenintensiven Kampagne zu tun. Das unter anderem vom kosmopolitischen Oligarchen George Soros finanzierte „Correctiv“-Medium hatte über ein Dutzend „Journalisten“ für die Operation im Einsatz. Die aktive Mitarbeit von „Greenpeace“ deutet auch auf internationale Strippenzieher hin. Wie „Tichys Einblick“ berichtete, wusste auch der Verfassungsschutz von dem Lauschangriff Bescheid und hat womöglich sogar mit der NGO zusammengearbeitet. Es ist ein massiver politischer Skandal – von Alice Weidel zu Recht als „Stasi-Methoden“ kritisiert –, der in der Geschichte der Bundesrepublik einzigartig ist. Seine Aufarbeitung könnte sich für die involvierten Akteure langfristig zu einem Bumerang entwickeln. Mittelfristig aber zeigt die Lüge Wirkung und richtet Flurschäden im patriotischen Lager an. Es ist wichtig, zu verstehen, was die Ziele diese Kampagne waren, um ihren vorläufigen Erfolg bewerten zu können.

Der gewählte Zeitpunkt leuchtet ein. Die bereits im November 2023 erbeuteten Daten wurden pünktlich zum Auftakt des Superwahljahres und kurz vor dem Jahrestag der echten Wannseekonferenz veröffentlicht. Die Hysterie überdeckte rasch die für die Ampel-Regierung unangenehmen Bauernproteste. Gleichzeitig erschienen erstmals das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ und bald darauf auch die „Werteunion“ in den Umfragen. Die politischen Ziele der Potsdam-Kampagne lauteten wahrscheinlich wie folgt:

1.) Die AfD verliert 5 bis 6 Prozent und fällt in allen Umfragen deutlich unter 20 Prozent zurück.

2.) „BSW“ und „WU“ übernehmen verschreckte Wähler der AfD und fragmentieren das Lager der Opposition.

3.) Das führt in der AfD zu Panik, Kommunikationschaos und einem offenen Streit aller Milieus und Fraktionen.

Innerhalb der ersten Wochen hatte die größte anti-demokratische Attacke der jüngeren BRD-Geschichte jedoch keines dieser Ziele erreicht. Ja, mit Potsdam war der AfD-Aufstieg erstmal gestoppt, sie verlor jüngst sogar ein paar Prozent – wobei aber unklar ist, wieviel davon auf die zeitgleiche Gründung des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ zurückgeht. Was tatsächlich gelang, war die Mobilisierung der eigenen „Zivilgesellschaft“ in offiziellen Staatsdemos. Mich wundert es nicht, dass „Hunderttausende“ auf die Straße gehen, wenn alle (Alt-)Parteien, Kirchenführer, Bundesliga, Verkehrsbetriebe, Künstler, „Influencer“, Lehrer, usw. dazu aufrufen. Zurecht wurden die jüngsten „Anti-Rechts-Demos“ mit DDR-Aufmärschen während der Wende verglichen: Vor rund 34 Jahren, am 4. Januar 1990, berichtete das „Neue Deutschland“ noch frenetisch von einer Kundgebung mit über 250.000 Teilnehmern: „Unser Land braucht jetzt eine breite Einheitsfront gegen rechts“. Der französische Wissenschaftler Gustav Le Bon, der die „Psychologie der Massen“ studierte, behielt wieder einmal recht: „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

Die Mobilisierung der eigenen Hauptstrom-Blase beeindruckte jedoch das oppositionelle Lager kaum. Von der „Weltwoche“, über „NIUS“, bis zu „Cicero“, „Tichys Einblick“ und der „Achse des Guten“ fielen auch liberal-konservative, oft sogar auch AfD-kritisch eingestellte Medien nicht auf die gezielte Panikmache herein. Auch in der AfD und der FPÖ blieben Panik, Diadochenkämpfe und Distanzierungsorgien aus. Vor allem das verhinderte den erhofften tiefen Absturz der immer noch „viel zu hohen“ AfD-Umfragewerte.

Das zweite Ziel der Kampagne war „metapolitisch“ und ideologisch. Der Psychologe Edward Bernays – ein Neffe von Sigmund Freud – schrieb in seinem Standardwerk „Propaganda“: „Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. (…) Wir werden von Personen regiert, deren Namen wir noch nie gehört haben. Sie beeinflussen unsere Meinungen, unseren Geschmack, unsere Gedanken.“

Diese metapolitische Macht steht über allen Parteien und beeinflusst oft sogar staatliche Gerichte. Sie herrscht über die Manipulation des Denkens durch die Kontrolle der Sprache. Indem im Jahr 2023 der Begriff „Remigration“ im rechten Lager populär wurde, verlor dieses „Sprachregime“ (so Literaturwissenschaftler Michael Esders) deutlich an Macht. Die politische Vision einer Alternative zu Bevölkerungsaustausch und Ersetzungsmigration musste im Keim erstickt werden! Die Verschwörungstheorie von Potsdam greift die AfD nun in ihrem Wesenskern an. Ihre Migrationskritik soll dämonisiert und mit „Vertreibung“ assoziiert werden. Indem die Partei den Begriff „Remigration“ aufgeben soll oder bis zur Unkenntlichkeit verharmlost und aushöhlt, würde ihr der schärfste Zahn gezogen werden.

Das metapolitische Ziel der Medien-Kampagne lautete, die Idee und den Begriff der Remigration so zu beschädigen, dass sie vom rechten Lager aufgegeben würden. Auch das ist bislang nicht geschehen. Im Gegenteil. FPÖ und AfD beharren auf dem Wort und legen eigene „Remigrationskonzepte“ vor. Dass eine Jury „Remigration“ rasch noch medienwirksam zum „Unwort des Jahres“ 2023 kürte, wurde von der „Freiheitlichen Jugend“ sogar bei einer „Remigrationsparty“ gefeiert. Zurecht, denn die Bekanntheit, die dieser Begriff nun erlangt hat, lässt sich nicht in Gold aufwiegen. Indem das rechte Lager sich nicht von ihm distanziert, sondern ihn nun in einer vielgestaltigen Debatte mit Bedeutung füllt, entsteht eine starke politische Marke. Diese könnte in den kommenden Jahren zu einem mächtigen Schlagwort werden, welches die „dämonische Verpackung“ Stück für Stück verwittern lässt. Dann würde sich der „Geheim“-Wahn um den angeblichen „Masterplan“ als linker Schuss in den Ofen erweisen. Ob das eintritt, hängt von uns allen ab. Der Kampf um die Deutungshoheit der „Remigration“ hat gerade erst begonnen.

Martin Sellner

Martin Sellner ist längst nicht mehr nur der „wilde“ politische Aktivist – sondern nun auch liebevoller Familienvater.

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